Spart euch YFood

Ich bin ein klassisches Opfer meiner Faulheit und das kann man ganz gut an meinem wachsenden Bauchumfang sehen. Nach der Arbeit bin ich sehr oft schlicht und ergreifend zu faul mir etwas gesundes und gutes zu kochen und ganz oft endet das in Fast Food oder Nudeln mit Pesto. Vor ein paar Jahren habe ich unter anderem deswegen, und weil ich dazu mal einen Podcast gehört habe, Soylent ausprobiert. Soylent ist ein Pulver zum Anrühren, das alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine und Stuff beinhaltet und mit dem man genau seinen benötigten Kalorienbedarf abdecken kann, man nimmt also nicht zu oder, wenn man weniger davon trinkt, dann nimmt man theoretisch ab. Leider nervt das anrühren und der Geschmack ist auch eher so lala. Das Experiment habe ich also bald wieder eingestellt und wieder normale Nahrung zu mir genommen.

Ein paar Jahre später sehe ich in der Höhle der Löwen, eine Dauerwerbesendung mit angeblichen Start-Ups auf VOX, das Unternehmen YFood mit einem ähnlichen Ansatz. Allerdings ist die Pampe schon angerührt und man bekommt sie in praktischen, wenn auch ökologisch bedenklichen, Plastikflaschen. YFood selbst nennt das Prinzip eine Trinkmahlzeit. Prinzipiell mag ich den Ansatz eine schnelle, vollwertige und gesunde Nahrung unterwegs dabeihaben zu können in der Theorie und habe mir deshalb vor ein paar Wochen mal ein Probierpack bestellt.

Der Preis

Im Vorteilspack kostet eine Flasche YFood 3,08€. Das Ganze ist also billiger als ein Döner um die Ecke und man kann es in der Flasche überall mit hinnehmen. YFood selbst sagt, dass eine Flasche „das gesamte Spektrum aller essenziellen Nährstoffe und 25% deines täglichen Energiebedarfs“ abdeckt. Mit 4 Flaschen am Tag kann man also seine 2000kCal abdecken und hat alle wichtigen Nährstoffe und stuff. Natürlich trinkt man dann ansonsten nur Wasser. Eine günstige Ernährung ist YFood also im Vergleich zu anderen Conveniencefood Essen tatsächlich. Für 2,07€ bekomme ich aber auf Amazon auch schon ein Kilo Paella Reis, von dem ich eine ganze Weile meinen Hunger stillen kann. Man zahlt für YFood also den üblichen Preis für Bequemlichkeit.

Das Hungergefühl

„YFood stillt deinen Hunger für 3 bis 5 Stunden und gibt dir konstante Energie über den Tag, ohne dabei schwer im Magen zu liegen.“

Das kann ich so nicht bestätigen. YFood ist in meiner Erfahrung ein normaler Milchdrink, der kurz stopft und dann relativ schnell wieder ein Hungergefühl hinterlässt. Wenn man den auf der Arbeit trinkt und sich dann auf etwas anderes konzentriert, dann ist er zum Überbrücken bis zu einer richtigen Mahlzeit ganz nett, aber mehr auch nicht und dafür hat er dann einfach zu viel Kalorien.

Der Geschmack

Das Probierpack besteht aus den Geschmacksrichtungen Fresh Berry, Cold Brew Coffee, Smooth Vanilla und Alpine Chocolate. Auf Fresh Berry und Cold Brew Coffee habe ich mich sehr gefreut und die anderen beiden waren halt dabei. Das Probierpack ist finanziell leider viel attraktiver, deshalb habe ich auch zwei Sorten gekauft, von denen ich ausgegangen bin, dass sie mir nicht wirklich schmecken werden. Letztendlich war es egal, weil alle echt kacke schmecken.

Geschmacksurteile sind subjektiv, aber wer auch immer in Fresh Berry irgendeine Beere schmeckt und nicht nur Künstlichkeit, der muss seine Geschmacksnerven überprüfen. Ich habe mir wirklich den Drink reinzwingen müssen, so schlecht fand ich ihn. Cold Brew Coffee war okay, da hat man Kaffeearoma rausgeschmeckt und das zugesetzte Koffein pusht tatsächlich, aber gut war er nicht. Schokolade und Vanille sind besser als Fresh Berry, aber auch nichts, das ich je in meinem Leben nochmal trinken möchte.

Fazit

YFood mag super praktisch sein und die Kalorienregulation erleichtern, schmeckt aber wirklich schlecht und macht mich nicht ansatzweise so lange satt wie es in der Werbung versprochen wird. Spart euch das Geld und esst lieber einen Döner. Essen soll man schließlich auch genießen und davon konnte bei mir wirklich nicht die Rede sein.