Es ist kein Geheimnis, dass die S-Reihe beim iPhone genau das gleiche Aussehen hat wie der Vorgänger. So ist es auch wieder beim iPhone 6s. Bis auf die Tatsache, dass es um 0,2 mm gewachsen ist, hat sich beim Aussehen nichts verändert.
Mein aktuelles Hauptgerät ist das iPhone 6 und die Möglichkeit das iPhone 6s zu testen[1], konnte ich nicht ablehnen, um mir die neuen Features anzuschauen. Und genau darum soll es gehen. In diesem Artikel werde ich besonders auf die neuen Funktionen eingehen. Am Ende möchte ich natürlich auch die Frage klären, ob sich ein Wechsel vom iPhone 6 auf das iPhone 6s lohnt.
TouchID
Schon mit dem iPhone 6 habe ich Touch ID lieben gelernt. Immer wenn ich ein Android Gerät getestet habe, habe ich direkt Touch ID vermisst. Der Fingerabdrucksensor ist für mich aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Um Android ein bisschen zu verteidigen: Einige Geräte haben schon einen Fingerabdrucksensor und mit Android 6 kommt auch eine systemweite Unterstützung. Bei iOS ist es eben schon heute Alltag.
Eigentlich war ich mit der Geschwindigkeit von TouchID sehr zufrieden. Bis man das neue iPhone in der Hand hält und merkt, dass TouchID sehr viel schneller geworden ist. Es ist nicht mehr möglich kurz auf den Home-Button zu drücken, um die Uhrzeit oder Benachrichtigungen zu sehen. Das Gerät wird einfach direkt entsperrt.
Das schnellere TouchID macht auf jeden Fall viel Spaß. Des Weiteren ist der Druckpunkt vom Home-Button besser geworden. Gefällt mir beim iPhone 6 nicht so gut.
3D Touch
Willkommen in der Zukunft. 3D Touch ist eine völlig neue Möglichkeit das Smartphone zu bedienen. Nach wenigen Tagen denkt man sich nur warum gibt es das nicht schon viel länger. Ich finde es total logisch einfach ein bisschen fester zu drücken, um mit dem System besser zu interagieren.
Auf der anderen Seite muss man sich immer mal wieder daran erinnern, dass das Smartphone diese tolle neue Funktion hat. Die herkömmliche Bedienung ist schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass man 3D Touch gerne vergisst.
Quick Actions
Einfach fester auf ein App-Icon auf dem Homescreen drücken und schon gibt es ein Menü, in dem die App Aktionen bereitstellt. Ist genial und man erreicht damit schneller sein Ziel.
Es ist aber sehr schade, dass einige System-Apps diese Funktion noch nicht anbieten. Gutes Beispiel ist die Einstellungen-App. Da würden die Quick Actions auch super passen. Vielleicht sollte man da auch dem Benutzer die Möglichkeit geben, das Menü zu personalisieren.
In der Siri-Suche bekommt man App-Vorschläge und da funktioniert 3D Touch nicht. Man kann bei den Apps nicht die Quick Actions aufrufen.
Auch sehr nett ist, dass man durch festes Drücken auf einen Kontakt weitere Optionen zu diesem Kontakt bekommt. Sei es ihn anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben. Funktioniert natürlich am besten, wenn man in iOS-Apps wie Nachrichten oder Mail unterwegs ist.
Peek und Pop
Fest drücken und eine Vorschau bekommen. Genau das versteckt sich hinter Peek und Pop. Dies funktioniert in der Nachrichten-App oder Telegram. Durch festest Drücken auf einen Chat bekommt man eine Vorschau und durch weiteres Festes drücken wird der Chat geöffnet. Bei der Vorschau lässt sich das Fenster nach oben schieben und man bekommt ein paar Optionen zu dem Fenster. Die Mail-App unterstützt diese Funktion auch.
Cursorposition und Text markieren
Die iOS-Tastatur kommt auch mit einer 3D-Touch-Unterstützung daher. Durch das feste Drücken innerhalb der Tastatur lässt sich der Cursor neu positionieren. Mit einem weiteren festen Druck kann man Wörter und Texte markieren. Es ist ein bisschen Übung nötig aber den Dreh hat man dann sehr schnell raus.
Da ich aktuell lieber SwiftKey nutze, da die Tastatur meinen Schreibstil besser erkennt, muss ich leider auf dieses tolle Feature verzichten. Hoffentlich bieten andere Tastaturen die Funktion auch bald an.
Überall mal fester drücken
Nach diesem Motto muss man jetzt sein iPhone bedienen, denn es ist nicht offensichtlich, wo sich eine 3D Touchfunktion versteckt. Aber es ist alles nur eine Frage der Zeit und dann ist 3D Touch auch in die alltägliche Bedienung des Smartphones übergegangen und man möchte nicht mehr ohne.
Und zum Schluss noch die eine kleine Sache, die mich bei 3D Touch stört. Wie ich es jetzt schon öfters erwähnt habe, gibt es zwei Stufen vom festen Drücken. Bei der zweiten Stufe muss man schon recht kräftig drücken, damit diese auch wahrgenommen wird.
Taptic Engine
Wer hätte gedacht, dass man sowas belangloses wie den Vibrationsmotor auch weiter optimieren kann. Das neue haptische Feedback ist auch für 3D Touch nicht unwichtig, da man immer ein Feedback bekommt, wenn man fest gedrückt hat.
Die Taptic Engine gefällt mir auch sehr gut. Das iPhone 6s gibt dem Nutzer ein kräftiges und kurzes haptisches Feedback.
Kamera
Lange waren die iPhones mit “nur” 8 Megapixel unterwegs. Für mich war es immer ausreichend. Mit dem iPhone 6s hat Apple bei der Kamera jetzt auch nachgelegt und die Kamera hat jetzt eine Auflösung von 12 Megapixel und es können Videos in 4k aufgenommen werden. Die Bilder vom iPhone sind super und deshalb lass ich einfach mal ein paar Bilder für sich sprechen:
Live Photos
Was hat sich Apple da nur mit den Live Photos gedacht!? Da sehe ich einfach keinen Mehrwert drin. Außer, dass der Speicher noch schneller voll wird. Ist die Funktion aktiv, filmt das iPhone immer mit, wenn die Kamera-App geöffnet ist. Später bekommt man ein paar Sekunden vor dem Foto und ein paar Sekunden nach dem Foto gezeigt. Das Anzeigen des Live Photos geschieht über 3D Touch.
Auf älteren iPhones kann man sich die Live Photos durch langes Drücken anschauen. Auf dem Mac sehe ich aktuell keine Möglichkeit das Live Photo anzuschauen. Ich habe es jetzt nur mit verschickten Live Photos über iMessage getestet.
Der Live-Teil des Fotos kann später auch entfernt werden. Wird ein Bild bearbeitet, gibt es eine entsprechende Option, um das Live Photo zu deaktivieren.
Fazit
Das iPhone 6s macht Spaß und es hat wirklich coole neue Features erhalten. Auch die Geschwindigkeit passt. Alles läuft flüssig. Nun stellt sich die Frage, ob sich ein Wechsel vom iPhone 6 lohnt. Für mich persönlich nicht. Es sind coole Features und wenn man sich erstmal richtig an diese gewöhnt hat, will man nicht mehr ohne. Für mich werden die nächsten Tage wieder ein bisschen schwerer, weil ich zurück zum iPhone 6 gehe. Alle zwei Jahre ein neues iPhone muss reichen. Ist wie immer auch eine Geldfrage.
Wenn man noch mit einem 5er oder 4er iPhone unterwegs ist, dann lohnt der Wechsel auf jeden Fall.
Gleich noch was zu den 16 GB. Vergesst es. Damit wird man überhaupt nicht mehr glücklich. 64 GB sollten es schon sein, damit man kein Speicherproblem bekommt. Das Testgerät hatte nur 16 GB und ich habe nur ein Backup vom iPhone 6 auf dem Gerät wiederhergestellt. Nur die ganzen Apps und Bilder haben den Speicher schon bis an den Rand gefüllt. Für Offline-Playlist von Spotify oder Podcasts war kein Platz mehr.
Produktseite des iPhone 6s