In meinem Inneren schlummern so einige Talente, die eher wenig Mehrwert bringen. Eins davon ist, dass ich nicht schnell genug mitbekomme, wenn es anfängt zu regnen. Erstmal nicht weiter schlimm, jedoch wird es dann kritisch, wenn die Wäsche draußen ist, um zu trocknen. Da zählt dann jede Minute, dass die Wäsche wieder ins Trockene kommt.
Aber man muss sich ja nur zu helfen wissen. Da in jedem gut sortierten Haushalt ein alter Raspberry Pi liegt, ist mir die Idee gekommen, dass man damit doch bestimmt etwas basteln könnte. Ich musste nur noch einen Regensensor und einen WLAN-Stick bestellen. Alles andere war schon vorhanden. Der Plan ist, dass der Raspberry Pi mir über Telegram eine Nachricht schickt, wenn es anfängt zu regnen.
Den Sensor habe ich über eBay gekauft. Alternative Quellen findet man mit dem Suchbegriff “Raspberry Pi Regensensor”. Die Auswahl ist nicht sehr umfangreich. Preislich lag der Sensor bei ca 3€. Ich hatte gehofft, dass etwas Dokumentation beiliegt. Leider Fehlanzeige. Neben dem eigentlichen Sensor liegt noch ein Controller dabei, der die eigentlich Auswertung übernimmt. Aber durch ein bisschen Ausprobieren habe ich den Sensor schnell zum Laufen bekommen.
Der Controller wird mit dem Sensor über die zwei Anschlüsse verbunden. Die andere Seite hat vier Anschlüsse. Darüber wird der Controller mit dem Raspberry Pi verbunden. In meinem Fall funktioniert der Controller mit dem 3,3V, die vom Pi geliefert werden. Im Wesentlichen muss die Spannung, die Masse und der Input verbunden werden. Wenn das nachfolgende Bild nicht ausreicht, einfach mal nach der PIN-Belegung vom Raspberry Pi suchen.
Der Aufbau ist sehr einfach. Damit der Sensor überall platziert werden kann, wird eine Powerbank für die Stromversorgung verwendet. Wie im Beitragsbild zu sehen ist, wird die Elektronik mit einem Gefrierbeutel geschützt und nur der Regensensor bleibt ungeschützt.
Mit einem kleinen Python-Skripts wird der Zustand des Eingangs abgefragt. Wenn Spannung anliegt, hat der Sensor keinen Regen erkannt. Bei Regen liegt keine Spannung an.
Verändert sich der Zustand des Eingangs, wird eine Nachricht über Telegram verschickt. In den ersten Tests hat es wunderbar funktioniert. Es reicht nur ein Tropfen aus, damit der Sensor reagiert. Die Empfindlichkeit lässt sich über den Potentiometer am Controller einstellen.
Der erste Praxistest ist leider fehlgeschlagen. Der leichte Regen hat nicht ausgereicht, damit der Sensor diesen erkennt. Wenn es gerade erst anfängt zu regnen, dann sind die Tropfen zu klein. Den Potentiometer habe ich sogar schon auf der niedrigsten Stufe stehen.
Das Python-Skript findest du auf GitHub. Über ein Cronjob lasse ich es nach dem Starten des Raspberry Pi ausführen.
Da wir aktuell Winter habe, hat der Sensor Pause und es war ein schönes Wochenende-Projekt. Aber der nächste Frühling kommt und somit die Zeit, in der man die Wäsche wieder rausstellen kann. Dann werde ich mit meinem System noch mal etwas rumspielen. Vielleicht bekommt man das Ganze noch mal optimiert.